Der Demografiewandel ist in vollem Gange. Die Bevölkerung wird immer älter und es ist immer schwieriger, neue Fachkräfte zu finden. Darum ist und wird es immer wichtiger, deine Mitarbeiter in deinem Unternehmen zu halten und neue Mitarbeiter mit einer angenehmen Arbeits- und Unternehmenskultur zu locken.
Ein wichtiger Indikator hierfür ist die Mitarbeiterzufriedenheit. Doch was ist das genau?
Inhaltsverzeichnis
Die Mitarbeiterzufriedenheit (oder Arbeitszufriedenheit) gibt an, wie wohl sich Arbeitnehmende in der eigenen Tätigkeit, im Unternehmen und im Arbeitsumfeld fühlen. Es findet ein innerer Soll-Ist-Vergleich statt. Arbeitnehmende vergleichen den aktuellen Ist-Zustand mit dem, was sie erwarten, dem Soll-Zustand. Herrscht dort eine starke Diskrepanz, sind unzufriedene Mitarbneiter warscheinlicher.
Mit dieser Frage haben sich schon viele Wissenschaftler beschäftigt. Zwei der wichtigsten Theorien bzw. Modelle möchte ich dir vorstellen.
Die Bedürfnispyramide von Maslow kennst du sicherlich noch aus der Schule. Zur Auffrischung: Maslow behauptet, ein Mensch ist zufrieden, wenn er die Bedürfnisse einer Stufe befriedigt sieht und orientiert sich an der nächsthöheren Stufe.
Dieses Konzept lässt sich auf die Mitarbeiterzufriedenheit übertragen. Am zufriedensten sind deine Mitarbeitenden, wenn sie die Stufe der Selbstverwirklichung erfüllt sehen.
💡 | Ein zufriedener Mitarbeiter ist motivierter und engagierter als einer, der seine Ansprüche an Arbeit, Arbeitsplatz, Umfeld und Unternehmen nicht erfüllt sieht. |
Der amerikanische Psychologe Frederick Herzberg unterscheidet bei seiner Theorie zwischen zwei Arten von Einflussfaktoren, die auf die Mitarbeiterzufriedenheit einwirken.
Hygienefaktoren sind zum Beispiel Arbeitsbedingungen, Mitarbeiterführung, Beziehungen zu Kollegen und Vorgesetzten, Work-Life-Balance, Jobsicherheit, Unternehmenspolitik & -kultur und natürlich das Gehalt. Sie sind ein wenig vergleichbar mit den Grundbedürfnissen von Maslow, in dem Sinne, dass sie selbstverständlich sind und daher nicht zur Zufriedenheit beitragen, sondern dieser abträglich sind, sollten sie fehlen.
So sind Mitarbeiter mit geringem Gehalt meist unzufrieden. Ein hohes Gehalt bedingt jedoch nicht automatisch eine hohe Zufriedenheit.
Motivationsfaktoren sind unter anderem Aufgaben bei der Arbeit, Verantwortung, Anerkennung, Erlangung neuer Kompetenzen, Erfolge und Aufstiegschancen & -möglichkeiten. Bis zu einem bestimmten Grad können Motivationsfaktoren, fehlende oder mangelnde Hygienefaktoren ausgleichen.
Die Schlüsselfaktoren für eine engagierte und motivierte Belegschaft sind sehr vielfältig. Janina gibt dir in ihrem Artikel ein paar Tipps, was du konkret tun kannst, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.
Doch um diese zu steigern, muss man erst einmal den Ist-Zustand erfassen. Aber wie?
Methoden, die Mitarbeiterzufriedenheit in deinem Unternehmen zu messen, gibt es viele. Durch das Befragen deiner Mitarbeitenden kannst du zum Beispiel herausfinden, welche Faktoren deiner Belegschaft besonders wichtig sind. So entdeckst du Optimierungspotenziale und eventuelle Missstände.
Grundsätzlich gibt es zwei Messmethoden.
Bei der indirekten Messung beruft man sich auf bekannte und bewährte Kennzahlen aus dem Personal-Controlling.
Die Kennzahlen umfassen:
Aus dieser Datenlage kannst du im Vergleich mit den jeweiligen Industriestandards herausfinden, wie es um die Mitarbeiterzufriedenheit in deinem Unternehmen bestellt ist.
Ganz klassisch kannst du die Mitarbeiterzufriedenheit messen mit Fragebogen.
Es gibt aber auch moderne Methoden wie das 360-Grad-Feedback oder entsprechende Feedback Methoden auf einer Employee Experience Plattform.
Die drei Hauptkriterien, die dabei untersucht werden, sind Bedürfnisse, Erwartungen und Erfahrung der Mitarbeitenden. Eine Mischung aus Freitextfeldern, Fragen mit begrenzten Antwortmöglichkeiten, Multiple Choice, und Angaben auf einer Skala sind zielführend.
Eine intensive und ausführliche Befragung kann auch von externen Unternehmen durchgeführt werden. Solche Messungen sind differenzierter und selbstkritischer als interne und umfassen Faktoren wie:
Um mit indirekten Messmethoden arbeiten zu können, müssen die Messungen kontinuierlich und standardisiert stattfinden. So kann man sich nicht nur mit dem jeweiligen Industriestandard, sondern auch mit eigenen Daten aus der Vergangenheit vergleichen.
Außerdem sollten die Befragungen freiwillig und anonym stattfinden, damit Mitarbeiter keine Angst haben müssen, sich ehrlich zu äußern.
💡 | Das Wichtigste ist jedoch, dass du aus den Ergebnissen der Umfragen und Messungen Vorgehen ableitest und umsetzt, die der Belegschaft zeigen, dass du das Feedback ernst nimmst. |
Bei meiner Recherche habe ich sieben Anbieter gefunden, die ich im Folgenden einmal vorstelle.
Die Workday Peakon Employee Voice Plattform ermöglicht es dir, kontinuierliches Feedback von deinen Mitarbeitenden einzuholen, um dir in Echtzeit Einblicke in deren Arbeit zu geben. Die Plattform ist besonders für mittlere und große Unternehmen geeignet, da die Daten von vielen Personen, die Features und Funktionen erst richtig mächtig machen.
Features:
Kosten:
Die Kosten für die Plattform erfährst du auf Anfrage beim Anbieter.
Effectory ermöglicht dir die Entwicklung von Umfragen, Analysen und Strategien, um die gesamte Mitarbeitererfahrung in deinem Unternehmen zu verbessern. Zur Phase der Employee Journey, von Onboarding bis Exit gibt es die passenden Umfragen und Tools.
Features:
Kosten:
Die Kosten für die Plattform erfährst du auf Anfrage beim Anbieter. Es gibt eine kostenlose Demoversion.
Die Plattform eloomi unterteilt sich in drei Bereiche: Lernen, Weiterentwicklung und Be- bzw. Auswertungen. Der Hauptfokus liegt nicht auf Feedback, sondern der persönlichen Weiterentwicklung der Mitarbeitenden und Führungskräfte, Features für Feedback bietet die Plattform aber auch.
Features:
Kosten:
Die Kosten für die Plattform erfährst du auf Anfrage beim Anbieter. Es gibt eine kostenlose Demoversion.
Mit CompanyMood kannst du durch kontinuierliches Feedback die Mitarbeiterzufriedenheit und dadurch die Bindung an dein Unternehmen erhöhen.
Features:
Kosten:
Die Kosten für CompanyMood beginnen bei 3€ pro Monat pro Person für das Business Paket. Das Enterprise Paket kostet 5€ pro Monat pro Person. Je mehr Mitarbeiter du hast, desto weniger zahlst du pro Mitarbeiter. Außerdem sparst du bei jährlichen statt monatlichen Zahlungen.
Mit Kiwimo kannst du regelmäßig und kontinuierlich die Stimmung deiner Mitarbeitenden erfassen und so Fluktuation, sowie psychischen Gefährdungen, wie etwa einem Burnout, vorbeugen. Die Plattform wird vom Wirtschaftsministerium NRW unterstützt und kann deshalb ausgewählten Firmen stark vergünstigte Preise anbieten.
Features:
Kosten:
Die Preise für Kiwimo beginnen bei 2.450€ pro Monat. 150 Mitarbeitende können an den Befragungen teilnehmen. Das Company Paket kostet 6.400€ pro Monat und inkludiert 500 Personen. Die Sonderpreise, die durch die Förderung des Wirtschaftsministeriums limitiert möglich sind, liegen bei jeweils 1.295€ und 2.495€. Für bis zu 20.000 Personen gibt es die Enterprise Version, deren Preis individuell und auf Anfrage zu erhalten ist.
HR Puls ist eine HR Software für Recruiting, Personalverwaltung und -entwicklung. Teil der Software sind verschiedene Feedbackfunktionen.
Features:
Kosten:
Die Kosten für die Plattform erfährst du auf Anfrage beim Anbieter. Es gibt eine kostenlose Demoversion.
meta five ist eine Consulting Agentur, die hauptsächlich im Bereich Human Performance agiert. Das Unternehmen bietet allerdings auch Online-Lösungen an, mit denen du (Mitarbeiter-) Feedback einholen und analysieren kannst.
Features:
Kosten:
Die Kosten für die Plattform erfährst du auf Anfrage beim Anbieter.
Egal wie groß dein Unternehmen ist, zu wissen, ob sich deine Mitarbeitenden wohlfühlen, ist wichtig. Nur so weißt du, was du verbessern kannst, um deine Mitarbeitenden und ihre Expertise lange in deinem Unternehmen zu halten und neue anzulocken. Eine stabile Mitarbeiterbindung ist bei hohen Rekrutierungskosten nur sinnvoll.
Die Größe des Unternehmens bestimmt die empfohlenen Methoden. Bei kleineren Unternehmen reichen oftmals einfache anonyme Umfragen, da Führungskräfte durch viel mehr persönlichen Kontakt die Stimmung einfacher einschätzen können. Bei größeren und mittleren Unternehmen machen Softwarelösungen Sinn, die mächtig werden, wenn viele Mitarbeiter Feedback geben.
Erhebst du regelmäßig Daten zur Mitarbeiterzufriedenheit und leitest daraus Maßnahmen ab, sind deine Mitarbeiter deutlich produktiver und engagierter, was sich positiv auf dein Unternehmenserfolg auswirkt. Außerdem kannst du durch Vergleich mit den Industriestandards und deine alten Zahlen quantifizieren, wie sich die Mitarbeiterzufriedenheit verbessert hat.
“Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne zahle.”
- Robert Bosch
Hast du schon Erfahrungen mit dem Messen von Mitarbeiterzufriedenheit gemacht? Welche Tools hast du benutzt? Hast du Tipps für zielführende Fragen im Fragebogen? Schreibe gerne einen Kommentar und stoße mit deinen Erfahrungen eine interessante Unterhaltung an.
Mehr zum Thema Digitalisierung in Unternehmen findest du in den Kategorien Digitalisierung für Geschäftsführer, Personaler, Handwerker und Selbstständige auf Digital Affin.
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